Der Neumarkt: Maßnahmen der Stadt greifen nicht

Jan 27, 2025

Anzeige der U-Bahn-Halstestelle am Neumarkt

Der Kölner Neumarkt bleibt ein Brennpunkt für Drogenhandel und Kriminalität, mit massiven Auswirkungen auf Sicherheit und Sauberkeit. Die Interessengemeinschaft Neumarkt (IG Neumarkt) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisherigen Lösungsansätze nicht greifen. Sie fordert die Stadt Köln erneut auf, Hilfsangebote für Suchtkranke auf die gesamte Stadt auszuweiten und die Rechtsmittel konsequenter anzuwenden, um den Neumarkt zu entlasten. Erste Ergebnisse der Initiativen zur Neubelebung zeigen jedoch gleichzeitig das große Potenzial des Kölner Platzes als zentralen Kultur- und Wirtschaftsraum der Stadt.

Der Neumarkt: Dreh- und Angelpunkt für viele Kölnerinnen und Kölner

Die Lage am Neumarkt hat sich weiter verschärft

Die Drogenszene ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen und belastet längst nicht mehr nur den Platz selbst, sondern das gesamte Wohn- und Geschäftsviertel. Anwohnende, Immobilienbesitzer*innen und Gewerbetreibende zeigen sich besorgt über diese Entwicklung. Nach Einschätzung der IG Neumarkt verstärken der zentrale Drogenkonsumraum und die Angebote im Gesundheitsamt durch ihre Sogwirkung die Problematik: Immer mehr Suchtkranke aus dem Umland kommen, da andernorts keine ausreichenden Hilfsangebote existieren. In gemeinsamen Gesprächen mit der Stadt Köln haben Polizei und Gesundheitsamt diesen Eindruck bekräftigt.

„Es ist offensichtlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht greifen, um den Neumarkt als zentralen Ausgangspunkt der Kölner Handelslagen aus seiner Krise zu führen“, sagt Thomas Kleefuß, der neue Vorstandsvorsitzende der IG Neumarkt.

Die IG fordert daher eine Dezentralisierung der Hilfsangebote: Ärztliche Betreuung und Drogenkonsumräume sollten auf das gesamte Stadtgebiet verteilt werden, um den Neumarkt zu entlasten und einen besseren Zugang für die Kunden der Innenstadt zu gewährleisten.

Die IG Neumarkt fordert entschlossenes Handeln

Gleichzeitig unterstreicht die IG das enorme Potential des Neumarkts: Sie begrüßt die Umsetzung der Ideen der IG wie die Erneuerung der Verkehrsübergänge, neue Sitzgelegenheiten und den Bau des Brunnens, die erste Schritte hin zu einer attraktiveren Gestaltung des Platzes sind. Besonders Veranstaltungen wie der Weinmarkt, Weihnachtsmarkt oder die Außengastronomie im Sommer haben im letzten Jahr zahlreiche Besucher*innen aus Köln und dem Umland angelockt und gezeigt, welches Leben der Neumarkt entfalten könnte.

Auf diesen Erfahrungen muss jetzt aufgebaut werden: Hochwertige und dauerhafte Marktstände nach dem Vorbild des Karlsplatzes in Düsseldorf oder des Viktualienmarkts in München könnten den Neumarkt nachhaltig beleben und zu einem zentralen Anziehungspunkt in der Innenstadt machen. Die IG Neumarkt hat hierfür gemeinsam mit der IHK ein umfassendes Konzept entwickelt, das der Stadt Köln bereits vorliegt. Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt: Die Stadt und auch die KVB müssen die notwendigen Grundlagen für Sicherheit und Sauberkeit schaffen. Dazu gehört auch ein tragfähiges Sanitärkonzept.

Ein dauerhafter und hochwertiger Marktplatz wäre eine echte Chance, den Neumarkt zu einem sicheren und attraktiven Ort für alle Kölner*innen und Besucher*innen werden zu lassen“, so Kleefuß.

Jahreshauptversammlung der IG Neumarkt: Wechsel im Vorstand 

Am 21.01.2025 fand die Jahreshauptversammlung der IG Neumarkt statt. In diesem Rahmen wurde Thomas Kleefuß zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt und folgt auf Alexandra Evers, die die IG seit 2020 geleitet hat. Guido Köhler (Pressesprecher) und Marcus Cormann setzen ihr Engagement im Vorstand der IG fort.

Die IG Neumarkt vereint Immobilieneigentümer*innen, Freiberufler*innen und Unternehmen am Neumarkt u.A. die Kreissparkasse Köln, Neumarkt-Galerie Sparkasse Köln-Bonn, die Körfer Gruppe und das Kunsthaus Lempertz. Das Ziel der IG ist, die Bedeutung des Neumarkts als zentralen Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu fördern